Labor Entwicklungspolitik Neue Forme(l)n für neue Zielgruppen der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit

Murmelspiel gegen Lebensmittelverschwendung

 

 

Versuchsaufbau

 

Schritt 1 – Aktionsidee entwickeln

Da bereits feststand, dass der erste Einsatz der Installation auf dem Denkendorfer NaturschutzFamilientag stattfinden würde und sie danach auf verschiedenen weiteren Veranstaltungen genutzt werden soll, galt es ein Thema zu finden und eine Methode zu entwickeln, die diesen mobilen Einsatz ermöglicht und nicht zu sehr auf eine einzelne Veranstaltung zugeschnitten ist. Schnell konnten sich die Projektmitarbeitenden mit dem Veranstaltungskomitee daher auf das Thema „Ernährung“ im weiteren Sinne einigen, da auf den meisten Dorffesten und Veranstaltungen das gemeinsame Essen eine große Rolle spielt. Die Leute kommen zusammen, um den Tag im Kreis der Familie zu genießen, Bekannte zu treffen und gemeinsam etwas zu essen und zu trinken. Dabei bringen sie meist ausreichend Zeit mit und sind offen für neue Impulse. Diese Art von Veranstaltung bot sich uns folglich als eine ideale Möglichkeit an, um das Thema der Entsorgung von Lebensmitteln und der leider viel zu häufig auftretenden Verschwendung zu thematisieren und mit ganz verschiedenen Menschen in einer entspannten Atmosphäre darüber ins Gespräch zu kommen.

Die Mischung aus Spiel und Information war für uns überdies unerlässlich, um sowohl für Erwachsene als auch Kinder ein attraktives Angebot bereitzuhalten. Das galt sowohl für die Aufbereitung der Informationen, die überraschend und interessant, aber dennoch einfach verständlich dargestellt sein sollten sowie das Spiel selbst. Wir entschieden uns daher für ein Geschicklichkeitsspiel, bei dem sich jeder die Zeit nehmen kann, die er braucht und keine besonderen Vorkenntnisse oder Fähigkeiten Voraussetzung für den Erfolg sind.

 

Schritt 2 – Material entwickeln und gestalten

Um uns über die Bauweise der Konstruktion und ihre Funktionsfähigkeiten einig zu sein, hatten wir bereits vor Erarbeitung der Inhalte einen persönlichen Termin mit dem Schreiner vereinbart, der sich als sehr hilfreich herausstellte. So konnte der Schreiner eine erste Skizze erarbeiten, die zum Beispiel klar werden ließ, wie viel Text an welchen Stellen der Installation maximal platzierbar sein würde.

Zur verständlichen Aufbereitung des Themas Lebensmittelverschwendung entschieden wir uns für eine thematische Dreiteilung. So arbeiteten wir zuerst heraus, wie viel Lebensmittel in Deutschland überhaupt weggeworfen werden und wie viel Müll an welchen Stationen der Wertschöpfungskette entsteht. In einem zweiten Schritt sammelten wir hilfreiche Alltagstipps, durch die jede/r Einzelne zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung beitragen kann. Ein dritter Themenblock betrachtete die Verschwendung zuletzt in einem globalen Kontext. Sowohl für die Lebensmittelverluste entlang der Wertschöpfungskette als auch die Handlungsanregungen stellten wir außerdem eine Auswahl an passenden Fotos zusammen, die wir der Grafikerin mitsamt den Texten zur Illustration zukommen ließen.

In Absprache mit dem Schreiner, der etwa den Durchmesser der Löcher und ihren Abstand zum Rand vorgab, wurden die Texte und Fotos im Anschluss von einer Grafikerin gesetzt sowie das Spielfeld erstellt. Dabei wurde bewusst auf eine sehr farbenfrohe Umsetzung geachtet, um die Wahrnehmung durch die Vorbeigehenden auf einem ohnehin bunten Dorffest gewährleisten zu können.

 

Schritt 3 – Produktion des Murmelspiels

Nach der inhaltlichen und grafischen Umsetzung der Idee wurden die große Platte sowie die acht kleinen Holztäfelchen mittels Plattendirektdruck bedruckt. Auch die Löcher auf der Spielplatte wurden bereits in der Druckerei ausgefräst. Diese Technik ist etwas aufwendig und wird daher nicht in jeder Druckerei angeboten, sie liefert allerdings sehr schöne Ergebnisse. Die bedruckten Teile wurden dann vom Schreiner weiterverarbeitet. So wurde auch ein passender Schutzlack auf allen bedruckten Flächen angebracht. Hier empfiehlt es sich, mit der Druckerei Rücksprache zu halten, um einen Lack zu vermeiden, der die Farben angreifen könnte.

Der Schreiner kümmerte sich außerdem um die Kleinteile, die für das Spiel notwendig sind, wie den Metallring, die Schnüre und die Murmel. Damit das Spiel am Ende auch funktioniert, muss darauf geachtet werden, dass das Gewicht des Rings so hoch ist, dass er auf der Platte von alleine hinabrutschen kann.

Damit das Spiel gut transportabel ist und möglichst mobil eingesetzt werden kann, wurde der Aufsteller mit einigen Klappscharnieren versehen. Das Spiel kann so in einem PKW, aber auch als Sperrgut mit einem Paketdienstleister transportiert werden.

 

 

Die ausziehbaren Tafeln erklären, wie der Müllberg zustande kommt...

 

 

... und geben Tipps zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung.

 

 

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