Labor Entwicklungspolitik Neue Forme(l)n für neue Zielgruppen der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit

SDGino-Kartenspiel

 

 

Versuchsaufbau


Hintergrund

Stadtfeste sind eine gute Möglichkeit, breite Bevölkerungsschichten einer Stadt anzusprechen, da dort viele Menschen zusammen kommen. Vor Ort ist zudem meist eine ausgelassene und gute Stimmung: Die Menschen kommen mit Zeit und sind offen für neue Impulse. Zudem kommen ganz unterschiedliche Bevölkerungsgruppen zusammen – auch solche, die sich bisher noch nicht mit entwicklungspolitischen Themen beschäftigt haben. Diese Zielgruppe soll mit dem Bewegungsspiel erreicht werden.
In unserem Versuch waren wir auf dem Kirchheimer „Haft- und Hokafescht“ und auf dem Esslinger Bürgerfest aktiv. Die Feste waren bei sonnigem Wetter sehr gut besucht von den Bewohner*innen des Ortes sowie angrenzender Gemeinden. Es waren viele Familien mit Kindern aber auch ältere Personen auf dem Festgelände unterwegs.


Schritt 1 – Aktionsidee entwickeln

Bei Planungstreffen mit den Festorganisator*innen in Kirchheim und Esslingen wurden der Bedarf und die Wünsche der Veranstalter*innen zusammengetragen sowie Ideen unsererseits vorgestellt. In einem gemeinsamen Diskussions- und Abstimmungsprozess stellte sich heraus, dass das Kartenspiel eine gute Möglichkeit darstellt, die SDGs zu visualisieren und mit Spiel und Spaß zu verbinden.


Schritt 2 – Material entwickeln und gestalten 

Bei der Entwicklung des Spiels haben wir uns überlegt, wie die SDGs geschickt auf den Spielkarten verteilt werden können und wie wir den einzelnen SDGs Spielaktionen zuordnen. Wie bei UNO haben die Karten jeweils eine von vier Farben. Es gibt Zahlenkarten und Aktionskarten.
Die Zahlenkarten haben grundsätzlich die Nummer des dazugehörigen Nachhaltigkeitsziels. So stellt die Karte mit der Nummer 2 beispielsweise das zweite Nachhaltigkeitsziel „Kein Hunger“ dar.
Die Aktionskarten sind jeweils passend einem Nachhaltigkeitsziel zugeordnet und erklären den Zusammenhang der zu spielenden Aktion mit dem jeweiligen Nachhaltigkeitsziel kurz: So stellt beispielsweise die Aktionskarte „Aussetzen“ das vierte Ziel „Hochwertige Bildung“ dar. Darunter findet man die kurze Erklärung „Viele Kinder müssen bei ihrer Schulbildung unfreiwillig aussetzen […]“. Bei der Entwicklung der Spielkarten hat es uns geholfen, die Entwürfe auszudrucken und Probe zu spielen.
Später galt es, auch eine Verpackung und einen kreativen Namen für das Spiel zu finden. Auf die Rückseite der Verpackung haben wir eine kurze Spielanleitung platziert und außerdem auf die Seite der Verpackung einen Link, der zu mehr Informationen über die SDGs führt. Bei der Gestaltung der Karten und der Verpackung muss darauf geachtet werden, die offiziellen Richtlinien  für die Nutzung der SDGs in Publikationen einzuhalten.

 

Schritt 3 – Produktion des Kartenspiels

Unsere Ideen im Hinblick auf die Gestaltung des Kartenspiels besprachen wir mit einer Grafikerin, die unsere Vorstellungen detailliert umsetzte und in ein geeignetes Design übertrug. Anschließend wurden die Entwürfe der Grafikerin an eine Druckerei gesendet.
Die Druckvorlage für das SDGino kann bei finep angefordert werden, so muss das Spiel lediglich gedruckt werden und die Kosten für Entwicklung und Grafikdesign werden gespart.


Schritt 4 – Einsatz des Kartenspiels

Das Kartenspiel wurde im Vorhinein angeliefert und zu beiden Festen mitgenommen. Dort verteilten wir sie an den Ständen und Tischen unserer Kooperationspartner*innen und kombinierten die Spiele mit anderen Casual Learning Tools, wie bspw. den SDG-Tischsets oder den SDG-Postkarten-Vorhängen. Hin und wieder animierten wir Kinder, Jugendliche und Erwachsene, gemeinsam (mit uns) zu spielen. So kamen wir auch mit den Menschen ins Gespräch und konnten Ihnen mehr über die SDGs zu erzählen.

 

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