Labor Entwicklungspolitik Neue Forme(l)n für neue Zielgruppen der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit

Bekleidete Bäume zu virtuellem Wasser
 

Experiment im Überblick

Darum geht es:

Die großen Banner lassen sich um Baumstämme wickeln und klären zu virtuellem Wasser auf, indem jeweils der Wasserverbrauch eines Produktes thematisiert wird. Zudem wird Bezug zur Situation im Globalen Süden genommen. Ein QR-Code führt zur Projektwebseite, die weiterführende Informationen zum Thema präsentiert.


Thema:

Wasser, virtuelles Wasser, globale Gerechtigkeit, SDG6


Im Detail


Was? Botschaft

Sprechen wir von unserem täglichen Wasserverbrauch, denken wir meist an Aktivitäten wie Duschen, Waschen oder Spülen. Dieser sichtbare Wasserverbrauch beträgt pro Person und Tag jedoch nur ca. 130 Liter, während der weitaus größere Teil unseres täglichen Wasserverbrauchs – ca. 5.000 Liter – durch den Konsum von Produkten zustande kommt, in denen sog. virtuelles Wasser steckt. Das ist jenes Wasser, das für Herstellungs- und Transportprozesse aufgewendet wurde. Dieses virtuelle Wasser hat bedeutende Auswirkungen in Regionen mit Wasserknappheit.

Die fünf Baumbanner (150 cm x 150 cm) stellen den Wasserverbrauch von fünf Produkten (Jeans, Orangen, Schokolade, Tomaten, Rindfleisch) mittels entsprechender Anzahl Badewannen oder Wasserkisten dar. Humorvolle Slogans und Bilder machen Passant*innen neugierig. Der Vergleich zu täglichen Aktivitäten wie Duschen, Trinken oder Waschen macht die Wassermenge greifbarer. Auf jedem Banner ist eine Person abgebildet, die zur Situation im Globalen Süden berichtet und zum Scannen des QR-Codes motiviert. Der QR-Code führt zur Projektwebseite, auf der diese Wassergeschichten sowie weitere Informationen zu finden sind: eine ausführlichere Erläuterung zu virtuellem Wasser, eine Übersicht zum Wasserverbrauch verschiedener Konsumgüter, Handlungsalternativen für das eigene Konsumverhalten sowie Geschichten zur Situation im Globalen Süden.  


Wer? Zielgruppe

Breite Öffentlichkeit, insbesondere junge Erwachsene (18 bis 30 Jahre)


Wo? Ort

Die Banner werden an öffentlichen Bäumen angebracht. Besonders gut eignen sich hoch frequentierte Orte, z. B. Stadtparks, Straßenränder/Alleen, Marktplätze, Universitäts-Campus, Biergärten.


Wie? Ablauf

  • Mit Bannern bekleidete Bäume wurden als Informationsträger ausgewählt, da sie ein ungewöhnliches Bild darstellen und dadurch viel Aufmerksamkeit erregen. Da innerhalb eines Standortes zwei bis drei Banner in Nähe zueinander aufgehangen wurden, erhöhte diese Wiederholung den Effekt die Aufmerksamkeit der Passant*innen zu erhalten.
  • Es wurde ein Ort gesucht, an dem sich junge Erwachsene (bis 30 Jahre) aufhalten. Der Stadtpark auf dem Campus einer Universität genehmigte die Anbringung, sodass insbesondere Studierende angesprochen wurden. Eine Grünfläche an einem Marktplatz stellte einen weiteren Standort dar.
  • Die genaue Botschaft und ihre grafische Gestaltung wurden entwickelt. Dabei war es wichtig, die runde Darstellung an einem Baumstamm sowie Stamm- und Lesehöhe zu berücksichtigen.
  • Der Text wurde lektoriert.
  • Eine Grafikerin wurde beauftragt, die Banner (150 cm x 150 cm) zu gestalten.
  • Die Banner wurden umweltfreundlich, ohne PVC, geruchsneutral ohne Lösemittel mit 2 Jahren UV-Garantie gegen Verblassen bei normalen Anwendungen im Außenbereich gedruckt. Für die Befestigung am Baum wurden sie am Rand (links, rechts und oben) mit 15 Ösen (11mm Durchmesser) versehen.
  • Für die Anbringung am Baum waren eine Leiter sowie ein Baumschutz notwendig, um Schäden an der Rinde zu vermeiden. Hierfür wurden ein Gartenvlies sowie ein Schutzschlauch für Seile eingesetzt.

Material und Budget

Produktion (Material und Druck

220,22 €

Grafik (inkl. Künstlersozialkasse)

2.419,78 €

Lektorat (inkl. Künstlersozialkasse)

110 €

Baumschutz

<100 €

Gesamtbudget

2.850,00




Lernerfahrungen und Tipps

Was hat gut funktioniert?

  • Entgegen unserer Befürchtung wurden die Banner weder mutmaßlich beschädigt noch gestohlen.
  • Die Banner haben trotz starkem Regenfall und Wind problemlos gehalten.

Was würden wir anders machen?

  • Eine Genehmigung für die Bekleidung von Bäumen zu erhalten, erwies sich als sehr zeitaufwendig und schwierig. Eine andere Anbringung der Banner, z. B. an Bauzäunen oder in der Nähe von Gewässern (z. B. Stadtbrunnen), wäre ggf. eine weitere Möglichkeit, Banner zu nutzen. Dabei sollte jedoch die Erreichung der Zielgruppe berücksichtigt werden.


 

Weiterführende Informationen 

Druckvorlagen für die Banner stellen wir auf Anfrage über ausstellung@finep.org gerne zur Verfügung.

Das Experiment entstand im Rahmen des Projekts „Virtuelles Wasser im Blickpunkt“. Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier.

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