Labor Entwicklungspolitik Neue Forme(l)n für neue Zielgruppen der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit

Spiegelaufkleber
 

Experiment im Überblick

Darum geht es:

Bei den Waschungen im Waschraum einer Moschee wird mit Wasser oft nicht genügsam umgegangen. Teilweise wird das Wasser nach Verlassen des Raumes nicht abgestellt.

An den Spiegeln im Waschraum wurden daher Aufkleber in Sprechblasenform angebracht,

die mit Botschaften in Ich-Form auf das Themenfeld Verschwendung und Genügsamkeit aufmerksam machen. Der Betrachter im Spiegel sieht die Sprechblase dabei so, als ob die Aussage seine eigene ist.



Thema: Verschwendung, Genügsamkeit, Wasserverbrauch, Wertschätzung von Gütern


Im Detail

Wer? Zielgruppe

Besucher der Moschee der türkischen Gemeinschaft e.V. in Heilbronn. Fast alle Besucher der Moschee sprechen türkisch, weswegen als Sprache für die Maßnahme türkisch gewählt wurde.



Was? Botschaft

Die gewählten Botschaften in den Sprechblasen sprechen in Ich-Form klare Überlegungen zum Thema Verschwendung und Genügsamkeit an, die in ihren Inhalten und ihrer Ausdrucksweise auch an Themen des Islam oder an türkische Sprichwörter anknüpfen. Die Themen knüpfen an die maßvolle Verwendung von Wasser an, beschränken sich aber nicht darauf.



Eine Auswahl der verwendeten Sätze:

  1. Unser Brot und Wasser sind wertvoll (ein Segen). Ich nutze/nehme so viel ich brauche und das, was zu viel ist, werfe ich nicht weg.
  2. Tropfen für Tropfen entsteht eine Wüste (Anmerkung: Umwandlung des türkischen Sprichworts für „Steter Tropfen höhlt den Stein“) Darum schließe ich den Wasserhahn.
  3.  Das Wasser, das hier fließt, ist Trinkwasser. Ich weiß, dass es wertvoll ist/Ich kenne seinen Wert.
  4.  Verschwendung ist der respektlose Umgang mit den Gaben (meines Schöpfers).
  5. Wenn ich diesen Wasserhahn offenlasse, fließen pro Minute (unnötig) 6 Liter Trinkwasser ab.


Wo? Ort

Der Waschraum der Moschee ist der Ort, den alle Besucher aufsuchen und an dem eine direkte Umsetzung der Handlungsoption möglich ist – genügsam mit Wasser umgehen.


Wie? Ablauf

  • Die Kontaktaufnahme mit der Moschee erfolgte über die Stabsstelle für Partizipation und Integration der Stadt Heilbronn (Praxispartner im Projekt „Umweltbildung: ganz einfach interkulturell“).
  • Eine Mittlerin lud Vertreter mehrerer Moscheen zu einem Vorgespräch ein.
  • Die türkische Gemeinschaft e. V. zeigte Interesse und äußerte im gemeinsamen Brainstorming zu möglichen Themen auch den Wunsch, den Wasserverbrauch im Waschraum zu verringern.
  • Bei einem Besuch in der Moschee entstand die Idee mit den Spiegelaufklebern. Die Sätze wurden daraufhin in Rücksprache mit dem Imam und dem religiösen Berater der Moschee auf Türkisch formuliert und ausgewählt.
  • Die Grafik wurde von einem türkisch-sprachigen Grafiker übernommen, der Stilelemente aus Moscheen im Design mit aufgenommen hat.
  • Die Spiegelaufkleber wurden gedruckt und gemeinsam von Moscheenvertretern, der Mittlerin und der Projektleitung bei finep angebracht.

Material und Budget

Grafik

768,00 €

Druck

189,20 €

Gesamtbudget 957,20 €


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