Labor Entwicklungspolitik Neue Forme(l)n für neue Zielgruppen der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit

Lehrpfad: „Wer die Saat hat, hat das Sagen!“?

Versuchsaufbau

Schritt 1 – Themenwahl

Wir entschieden uns für das Thema „Saatgut“, weil wir darauf aufmerksam machen wollen, dass Saatgut die Grundlage unserer Nahrung ist – wer das Saatgut kontrolliert, kontrolliert wie viel und was angebaut wird. Die aktuellen Entwicklungen in dieser Branche sind begleitet von der Konzentration weniger großer Saatgutfirmen, der steigenden Anwendung genetisch veränderter Sorten und damit die Zerstörung traditioneller profitabler Landwirtschaftspraktiken. 


Schritt 2 – Aufbereitung und Design der Lehrpfade konzipieren

 

Bei diesem Lehrpfad haben die drei Stationen jeweils ein anderes Format, jede Station besitzt aber einen interaktiven Bestandteil, durch den man durchgucken, den man aufklappen oder aufheben kann. Bei jeder Station wurde ein unterschiedlicher Aspekt des Themas Saatgut im Globalen Süden erläutert und die letzte Station führt konkrete Tipps auf, wie Konsument*innen verantwortungsbewusst handeln können.

Am Anfang des Lehrpfads steht eine Einleitungstafel für den Lehrpfad.





Die Lehrpfadstationen


Lehrpfad Station 1

 
 Die erste Station beschäftigt sich mit der Geschichte einer Bohne, einem Maiskorn und einem Kürbiskern. Die Station besteht aus einer Infotafel und drei aufklappbaren Texttafeln in der Form des jeweiligen Saatguts. Die Infotafel und die drei Texttafeln sind jeweils an einem Holzpfosten befestigt.

Die drei Texttafeln thematisieren interessante Informationen über die Geschichte des jeweiligen Saatguts und dessen heutige Relevanz und setzen die drei Maiskörner damit in den globalen Kontext.

    









Lehrpfad Station 2

 

Die zweite Station behandelt die Frage des Saatguts mit Bezug zum Globalen Süden. Sie besteht aus einer großen Texttafel und zwei dursichtigen roten Lupen aus Acrylglas. Der blaue Text auf der Tafel stellt unterschiedliche Aspekte der Saatgutproduktion und –verteilung im Globalen Süden dar. Um den Text lesen zu können, müssen die Besucher*innen durch die Lupe schauen und werden damit sozusagen Detektiv*in, der*die die Missstände in der Saatgutbranche aufdeckt.









Lehrpfad Station 3

 

Die letzte Station setzt sich mit möglichen Handlungsoptionen auseinander, wie man durch seinen eigenen Konsum etwas bewirken kann. Die Station umfasst eine Infotafel, die an einem Holzpfosten befestigt wurde, und drei kleinere Texttafeln jeweils in der Form eines Grashalms. Diese sind in einer Holzdiele verankert, in die ein Schlitz gefräst wurde. Auf einer Seite des Grashalms können die Besucher*innen konkrete Handlungsmaßnahmen erfahren, die sie als Konsument*innen implementieren können. Auf der anderen Seite können die Besucher*innen Maßnahmen entdecken, die vor Ort von Landwirt*innen im Globalen Süden umgesetzt werden.

 


Begleitmaterial

Die Besucher*innen des Lehrpfads erhalten ein Daumenkino zum Mitnehmen. Das Daumenkino ist ein Notizblock aus Graspapier mit Anregungen für eine vielfältige und gerechte Landwirtschaft weltweit, um sich zu Hause weiter mit dem Thema zu beschäftigen. Die einzelnen Seiten sind unterschiedlich bedruckt, sodass beim schnellen Durchblättern der Eindruck eines keimenden Samens entsteht.

 


Schritt 3 – Herstellung der Lehrpfadstationen

Nachdem die Texte und Bilder für die Tafeln feststanden, wurde die Erstellung des grafischen Designs bei einer Grafikdesignerin in Auftrag gegeben. Die fertigen Druckdateien wurden von einer Druckerei auf Tafeln auf Aluverbund gedruckt und die Tafeln auf Holzpfosten befestigt. Die Höhe der Tafeln sollte so ausgerichtet sein, dass auch Kinder oder Rollstuhlfahrer*innen den Text lesen können.




<vorherige Seitenächste Seite>

Nach oben