Labor Entwicklungspolitik Neue Forme(l)n für neue Zielgruppen der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit

Inszenierung Leerer Swimmingpool

 

 

 

Versuchsablauf

 

Schritt 8 -  Die letzten Vorbereitungen für die Aktion

Unmittelbar vor der Aktion stehen noch die letzten Vorbereitungen an: dazu gehören der Aufbau des Swimmingpools und der anderen Gegenstände für die Performance. Außerdem muss die Technik, v.a. das Soundsystem für den Moderator, vorbereitet werden. Auch der Kameramann bereitet sein Equipment für das Filmen vor. Für diese Arbeiten ist es ratsam, ein wenig Unterstützung von KollegenInnen oder anderen HelferInnen zu organisieren.

 

Schritt 9 - Los geht’s

Um 16 Uhr begannen wir unsere Veranstaltung. Die Schauspielerinnen und der Moderator nahmen ihre Plätze ein und das Ganze ging los. Der Moderator interagierte mit den Modernen Performern und präsentierte das Thema auf interessante und unterhaltsame Art. Auch wurde der unten transkribierte Text vorweg aufgenommen und mehrmals abgespielt. Das Event dauerte zwei Stunden.

 

Schritt 10 – Nachproduktion des Videomaterials

Das Filmmaterial ließen wir von einem professionellen Kameraman zu einem Video schneiden. Auch der Moderator nahm für das Video ein Voiceover auf, er sprach also seinen Text noch einmal im Studio ein.

 

Übersetzung des während der Aktion zum Thema aufgenommenen und abgespielten Textes:

“7 Milliarden Menschen leben auf der Welt, mehr als eine Milliarde von ihnen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser – das ist fast jeder sechste Mensch. Es wird angenommen, dass, wenn sich der Trend fortsetzt, bis 2025 zwei Drittel aller Menschen in Ländern mit ernsthaftem Mangel an Trinkwasser leben werden. In der Zwischenzeit sinkt die Menge an verfügbarem Trinkwasser weiterhin – verglichen mit 1950 ist die Menge schon um die Hälfte geschrumpft. Die Probleme sind vor allem in Subsahara-Afrika groß. Gründe finden sich möglicherweise in der Kombination aus begrenzten Ressourcen, Umweltveränderungen und schlechtem Wassermanagement. Unter anderem liegt das am mangelnden Fokus auf lokale Probleme – nur einige wenige Länder zählen genügend Trinkwasser und wenigstens ein Minimum an Sanitärvorrichtungen zu ihren Prioritäten. Ein anderes ernstes Problem ist, dass arme Menschen in Entwicklungsländern oft gezwungen sind, für sauberes Wasser zu bezahlen.

Arme Menschen verlieren schätzungsweise 8 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts durch Umweltdestabilisierung. Neben den wirtschaftlichen Problemen hat der Mangel an Trinkwasser vor allem Auswirkungen auf die Gesundheit und das Leben der Menschen. Mehr als 2,5 Milliarden Menschen leiden unter schlechten sanitären Bedingungen. Durchfallkrankheiten und Malaria töten jedes Jahr etwa 3,1 Millionen Menschen – 1,6 Millionen könnten gerettet werden, wenn sie Zugang zu genügend sauberem Wasser hätten und zu einem Leben in besseren gesundheitlichen und hygienischen Umständen. Durch den Mangel an Trinkwasser sterben jedes Jahr 1,8 Millionen Kinder.

Europa verfügt im Gegensatz zu vielen anderen Regionen der Welt über einen ausreichenden Vorrat an Trinkwasser. Hier sind die Hauptthemen die Verschmutzung und die Aufbereitung des Abwassers. Wer bei der europäischen Debatte mitmacht, erlebt Diskussionen über Wasserverschwendung, wie zum Beispiel die Pflege von Golfplätzen in Gegenden, wo es zeitweise zur Knappheit von Trinkwasser kommen könnte. In Spanien liegt der Wasserverbrauch eines Golfplatzes genauso hoch wie der einer Stadt mit 12000 Einwohnern.

Tourismus ist ein Problem bezogen auf die Wasserversorgnung. Der durchschnittliche Wasserverbrauch eines Touristen liegt bei etwa einem Drittel mehr als der eines Einheimischen. Auch gehen weltweite Getränkehersteller nicht sorgsam mit dem Wasser um – Coca-Cola braucht zum Beispiel 2, 7 Liter Wasser für einen Liter fertige Cola. Die verbleibenden 1,7 Liter Wasser (63%) werden dafür benutzt, Flaschen und Maschinen zu reinigen und als Abwasser entsorgt. Probleme entstehen auch bei der Privatisierung von Wasserresourcen. Das zeigt, dass Investoren nicht an den wirtschaftlich armen und ländlichen Gemeinschaften interessiert sind und sich hauptsächlich auf wohlhabende Kunden und Industrien fokussieren, was es schwieriger macht, in armen Gegenden an Trinkwasser zu kommen.

Dieses Problem ist von uns nicht so weit entfernt: Aufgrund der Privatisierung hatte ein Dorf in der Nähe von Olomouc (Tschechische Republik) mehrere Wochen lang keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser. Wasser wird auch dort verbraucht, wo es nicht zu sehen ist  - obwohl die Jeans die wir tragen trocken sind, verbraucht ihre Produktion 10.000 Liter Wasser, ein halber Liter Bier 150 Liter und ein Kilogramm Rindfleisch 15000 Liter. Pro Tag liegt der direkte Verbrauch an Trinkwasser in der Tschechischen Republik bei über 100 Liter. Wasser wird auch in der Landwirtschaft und der verarbeitenden Industrie verschwendet und dort verbraucht für Güter und Produkte, die wir in den Industrienationen konsumieren: es wachsen Weizen und Sojabohnen für unser Vieh, unser Kaffee etc. Lasst uns Wasser vernünftig konsumieren und nicht die Landwirtschaft und Wasserressourcen armer Länder verschwenden. Wasser ist Luxus!”

 

Schritt 11 – Veröffentlichung des Videos

Wir veröffentlichten das Video von der Aktion auf YouTube. Wenn das Video professionell gemacht ist, kann es vielseitig eingesetzt werden und der Aktion in den sozialen Medien zu einiger Popularität verhelfen.

 

 

 

 

Übersetzung der Botschaft am Ende des Videos:

„Mehr als eine Milliarde Menschen haben keinen dauerhaften Zugang zu sicherem Trinkwasser“.

„Wasser sparen ist nicht nur eine moralische Pflicht. Bald wird es auch eine Notwendigkeit sein.“

„Es gibt auf der Erde nur einen Wasserzyklus“.

 

 

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