Ballot Bin
Experiment im Überblick
Darum geht es
Der Ballot Bin (= Abstimmungsmülleimer) ist ein niedrigschwelliges Casual-Learning-Tool. Er besteht aus zwei Müllbehältnissen, über die eine Frage angebracht ist. Beispielsweise lautete sie in unserem Projekt: „Was schmeckt besser? Spätzle oder Maultaschen?“ Wer findet: „Spätzle!“, wirft seinen Müll in den linken Mülleimer; wer findet: „Maultaschen!“, wirft seinen Müll in den rechten Mülleimer.
Die Idee: Passant*innen werden durch eine lustige Frage angelockt und angeregt, ihre Stimme abzugeben, indem sie ihren Müll in den entsprechenden Mülleimer werfen. So ist die Installation auf den ersten Blick nicht als Bildungsinstallation zu erkennen. Auf den zweiten Blick wird jedoch die entwicklungspolitische Botschaft deutlich – denn sie findet sich auf den Mülleimerdeckeln. Der schöne Nebeneffekt: Der Ballot Bin motiviert die Passant*innen, ihren Müll nicht einfach auf den Boden zu werfen, sondern angemessen zu entsorgen.
Thema
Klimaschutz im Alltag, Lebensmittelverschwendung, nachhaltige Ernährung
Im Detail
Wer? Zielgruppe
Alle, aber besonders junge Menschen
Wo? Ort
Der Ballot Bin kann auf öffentlichen Plätzen oder in öffentlichen Gebäuden aufgestellt werden und bietet sich besonders an stark frequentierten Plätzen und solchen mit Müllproblemen an, da die Installation dazu anregt, den Müll in die Mülleimer zu werfen. Auch kurzfristige Einsätze, zum Beispiel auf einem Stadtfest, sind zu empfehlen.
Was? Botschaft
Die Botschaft lautet: „Egal, ob Ketchup oder Mayo, ob Spätzle oder Maultaschen, Hauptsache aufgegessen! Denn Lebensmittelverschwendung hat Folgen – weltweit, aber besonders für Menschen in Ländern des globalen Südens.“ Diese Botschaft lesen die Passant*innen auf den zweiten Blick, nämlich, wenn sie etwas in den Mülleimer werfen. Über einen QR-Code erhalten Interessierte weitere Informationen.
Wie? Ablauf
- Der Ballot Bin entstand im Projekt „Nachhaltigkeit feiern – Casual Learning auf Stadtfesten“.
- Dabei sollten die Besucher*innen des Esslinger Bürgerfests für ein Thema globaler Gerechtigkeit sensibilisiert werden. Da sich auf dem Bürgerfest jährlich etwa 90 lokale Vereine mit einem bunten kulinarischen Angebot präsentierten und folglich viel getrunken und gegessen wird, lag es nahe, ein Ernährungsthema aufzugreifen. Wir wählten das Thema „Lebensmittelverschwendung“.
- Da wir im Projekt „Nachhaltigkeit feiern“ bereits Tools ausgewählt hatten, die eher unter „sophisticated“ fallen (Tischsets zum Falten und Storytelling-Servietten), wollten wir unser Bildungsangebot um ein niedrigschwelliges Tool ergänzen.
- Es wurden Abstimmungsfragen gesucht, die einerseits in wenigen Sekunden zu erfassen sind, andererseits bei allen Menschen – unabhängig vom Bildungsgrad – eine spontane Reaktion hervorrufen; sprich banale Fragen, an denen sich aber „die Geister scheiden“.
- Um die Kosten für die Installation gering zu halten, wurde der Ballot Bin selbst gestaltet.
- Die Abstimmungsfragen wurden beidseitig auf einen Diskplaykarton gedruckt. Dieser wurde zwischen zwei Doppelmülleimern platziert und dazwischen festgebunden, sodass von jeder Seite eine andere Frage beantwortet werden konnte. Die entwicklungspolitischen Botschaften wurden als laminierte Pappkartons auf die Mülleimerdeckel geklebt. Als Müllbeutel wurden durchsichtige Beutel verwendet, damit das Abstimmungsergebnis ersichtlich wird. Der Ballot Bin wurde in Absprache mit den Festorganisator*innen der Stadt direkt auf einem der Hauptplätze des Bürgerfestes platziert
Material und Budget
Grafik (self-made) | 0 € |
Lektorat | 15 € |
Material: 2 Doppelmülleimer (Abfallsackhalter) und durchsichtige Müllbeutel (120l) | 85 € |
Druck Abstimmungsfrage auf Displaykarton (3mm) | 79 € |
Druck und Laminierung Pappkarton mit Botschaft | 8 € |
Gesamtbudget | 187 € |
Druckvorlagen für den Ballot Bin stellen wir auf Anfrage über info @ finep.org gerne zur Verfügung.
Tipps
Wir hatten den Ballot Bin auf dem Stadtfest tagsüber nicht beaufsichtigt und konnten keinerlei Vandalismus feststellen. Es empfiehlt sich jedoch, einen Ort mit zumindest mittlerer sozialer Kontrolle auszuwählen.
Weiterführende Informationen
Die Installation entstand im Rahmen des Projekts „Nachhaltigkeit feiern – Casual Learning auf Stadtfesten“. Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier.